Die 250er AIDA hat einen der relativ seltenen Sickentanks, d.h. im Tank sind vier Sicken in denen das Traggestell mit seinen vier Füßen steht. Diese Version der AIDA und der Petromax wurde nur wenige Jahre in den 1950er so produziert. Man versprach sich von dieser Bauart, dass die ins Traggestell einströmende Luft direkt am Tank vorbei strömt und ihn dadurch kühlt. Vermutlich wurde von dieser Bauart aus Stabilitätsgründen dann bald wieder Abschied genommen. Diese Lampe wurde im Juli 1954 produziert, was sich anhand der eingeritzten Ziffern im Tank ableiten lässt.
Die Lampe hat vermutlich längere Zeit im Freien gestanden, denn Chrom und Nickel haben recht doll gelitten, oft geleuchtet hat sie eher nicht denn die (leider verbeulte) Haube hat kaum Anlassfarben und im Vergaser befanden sich so gut wie keine Ablagerungen. Das originale Glas mit dem Hirschhorn-Logo ist zum Glück unversehrt.
Nach dem Zerlegen der Lampe wurden die einzelnen Bauteile im Ultraschallbad gereinigt und anschl. leicht mit Chromol und Elsterglanz aufgearbeitet. Dann wurden noch alle relevanten Dichtungen ersetzt und ein erstes Probeleuchten fand statt. Leider stellte sich heraus, dass der Pumpenschacht einen Haarriss hatte. Also musste er noch ausgelötet, repariert und wieder eingelötet werden (puh! hat auf Anhieb geklappt ;) ). Desweiteren hat einer der Vorbesitzer die Nadel und die Düse verhunzt: Es wurde ein ca. 0,5mm starker Draht direkt in die Nadelstange gepresst und ein entsprechendes Loch durch die originale AIDA Düse getrieben.Ich habe eine Nadelstange von einer 500er Petromax genommen und sie entsprechend gekürzt und mit einem Gewinde vesehen, so dass die Nadel auch justiert werden kann.
Nun leuchtet sie sehr schön und hält ihren Druck.

Hier sieht man sehr gut, wie die warme Zitronensäure im Ultraschallbad ihren Dienst leistet:

Nach erfolgter Reparatur und Reinigung kam dann eine schöne Lampe zum Vorschein:

hier ist sehr schön der sogenannte Sickentank und zwei der Traggestellstreben zu erkennen:

Eine weitere Aida (oder ist es doch eine Petromax?) habe ich durch einen freundlichen Kontakt im Internet bekommen. Diese ungebrannte Lampe besteht aus Teilen von AIDA und Petromax. Der Tank, das Glas und der Vergaser sind von AIDA, das Traggestell, die Haube und die Bedienelemente sind Petromax gemarkt. Dazu kommt, dass es sich wohl auch um Teile aus verschiedenen Epochen handelt. Der Tank ist neuer als das Traggestell (Sicke) und der Trichter (AIDA) ist aus den späten 1960er Jahren. Vielleicht löst sich das Rätsel irgendwann einmal...

